Die Weltartenschutz-Konferenz, welche letzte Woche in Paris zu Ende ging, brachte auf den Punkt, was viele von uns bemerken: Die Vielfalt an Lebewesen auf unserer Erde nimmt dramatisch ab, und dieser Rückgang ist menschengemacht. Wissenschaftler gehen derzeit davon aus, dass zwischen einer halben und einer Million Tier- und Pflanzenarten in den nächsten Jahren aussterben werden.

Nur tatenlos zusehen?

Wir als Schulfamilie der Grund- und Mittelschule Weil setzen uns seit einiger Zeit verstärkt für Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen ein (vgl. diverse Beiträge auf unserer Homepage). Als pädagogische Antwort auf das Insektensterben, eine der folgenschwersten Ausprägungen des Artensterbens, haben wir bereits letztes Jahr mit dem Anlegen einer Insektenwiese auf dem Schulgelände begonnen. In ähnlicher Weise wurde in engem Austausch mit unserer Schule nun vor einigen Wochen mit dem Anlegen eines vergleichbaren Biotops auf dem Gelände der Universität Augsburg begonnen. Studierende aller Lehrämter und Studierende des Master-Studiengangs Umweltethik hatten in gleicher Weise wie die Weiler Schüler im Jahr zuvor mit dem Umwandeln von Einheitsrasen in eine lebendige Insektenwiese begonnen.

Weiler Schüler treffen Staatsminister

Am 10. Mai wurde der erste Abschnitt dieses Biotops an der Universität Augsburg  eingeweiht. Zum Spatenstich kam vom bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Herr Minister Sibler persönlich vorbei und übernahm die Schirmherrschaft für die Wiese. In einer dafür vom Lehrstuhl für Schulpädagogik organisierten Informationsveranstaltung legten neben anderen Rednern Schülerinnen und Schüler unserer Schule überzeugend dar, wie mit einfachen Maßnahmen der Insektenwelt geholfen werden kann.  Im Anschluss daran pflanzten unsere Schüler-Experten gemeinsam mit dem Minister und Studierenden der Universität Jungpflanzen, brachten Samen aus und bereiteten den Boden vor. Das erfrischend ehrliche, freundliche und fachkundige Auftreten der beteiligten Kinder verlieh der Veranstaltung eine sehr sympathische und zukunftsweisende Note.

Nur gemeinsam können wir etwas bewegen!

So stand die Veranstaltung, bei der Vertreter unterschiedlicher Generationen, gesellschaftlicher Gruppen und Bildungseinrichtungen gemeinsam mit verschiedenen Beiträgen auftraten, symbolisch und beispielhaft für das Handeln einer modernen Gesellschaft. Nur wenn jeder seinen Teil beiträgt, kann es gelingen, Antworten auf die großen ökologischen Herausforderungen der Gegenwart wie das Insektensterben, den Klimawandel und die Plastikmüllproblematik zu geben.

Ganz herzlichen Dank an alle Schülerinnen und Schüler, die bei der Veranstaltung etwas beigetragen haben sowie an Frau Menten und ihre Klasse, die mit ihren tollen Bildern und Basteleien die Veranstaltungsräume herrlich geschmückt haben! Vielen Dank für den großartigen Einsatz an unseren Kollegen Hartmuth Geck – ohne ihn wäre dieses Projekt nicht in dieser Form entstanden. Das trifft auch auf die vielen Aktionen an unserer Schule zu, der Herr Geck ins Leben gerufen hat. Sie dienen einerseits unserer Umwelt, in erster Linie aber uns allen. Denn: “ Artenschutz ist Menschenschutz!“ (Robert Watson, Vorsitzender des Weltbiodiversitätsrates)