Eine Schule, die glaubwürdig das Leben gegenwärtiger und zukünftiger Generationen im Auge hat, muss auch ökologische Problemfelder aufgreifen. Das anhaltende Insektensterben, von dem mittlerweile in den Medien fast täglich berichtet wird, fordert zum pädagogischen Handeln auf. Deshalb veranstaltete die Grund- und Mittelschule Weil am 19. Juni einen „Tag der Insekten“. Ziel des Thementages war es, bei Schülern wie Lehrern Interesse an der vielseitigsten aller Tierordnungen zu wecken. Gleichzeitig sollte auf die akute ernsthafte Bedrohung etlicher Arten hingewiesen werden. Im Vorfeld wurde auf dem Schulgelände eine Insektenzählung durchgeführt. An der Veranstaltung selbst nahmen eine Vielzahl der Weiler Schüler teil. In ihrem Verlauf trugen zahlreiche Schüler ganz unterschiedliche Aspekte bei. Gedichte über Insekten wurden vorgetragen, ein im Technik-Unterricht gebautes riesiges Insektenhotel (vielen Dank an Frau Keltsch!) wurde vorgestellt und Kurzvorträge über einheimische Insekten, Bienen und das Insektensterben informierten breit. Eine Reihe von Ausstellungstischen veranschaulichte überzeugend, wie Bienenkästen und -waben aufgebaut sind, wie Insekten unter der Lupe aussehen oder wie Naturhonig schmeckt (vielen Dank an unseren Bienenfachmann Herrn Knoller!). Ein Schwerpunkt lag neben der Vermittlung von Wissen darin, den Kinder zu verdeutlichen, dass jeder Einzelne ohne großen Aufwand etwas zum Schutz der Insekten beitragen kann. So profitieren unsere farbenfrohen Tagfalter etwa bereits davon, dass Brennnesseln nicht abgemäht, sondern stehen gelassen werden, da ihre Blätter den Schmetterlingsraupen als Nahrung dienen. Auch das Anpflanzen von Schmetterlingspflanzen wie dem Sommerflieder oder das Anlegen einer Wildblumenwiese tun den Insekten gut. Oft genügt es, die Natur einfach auf ein paar Quadratmetern sich selbst zu überlassen, damit diese sich erholen kann. In den nächsten Tagen werden Schüler auf dem Schulglände Insektenpflanzen setzen, die über Jahre hinweg das Schmetterlingsaufkommen im Schulumfeld deutlich erhöhen sollen (vielen Dank an Herrn Fröstle für seine Unterstützung und an die Gärtnerei Geier für ihre herrlichen Schmetterlingsflieder-Büsche! Geplant sind Schülerpatenschaften für die eingepflanzeten Setzlinge. Das Wort „Einpflanzen“ erhält damit eine doppelte Bedeutung. Neben dem tatsächlichen Pflanzvorgang soll nämlich bei den Kindern auch eine veränderte Einstellung gegenüber einer Lebewesengruppe eingepflanzt werden, von deren Zukunft letztlich unsere eigene abhängt.