Wer ist wirklich stark? Jeder kennt das, dass er sich mal Unterstützung von einem Starken gewünscht hätte. Nicht, um gegen andere stark zu sein, sondern um selbst unterstützt zu werden. Das hätte jeder gern. Und weil es jeder gern hätte, müsste es ja dann auch viele geben, die diese Unterstützung bieten. Aber nicht jeder merkt, dass er so ein Unterstützer sein könnte …

Brauchen wir deshalb diese Geschichte vom Sankt Martin, dem römischen Soldaten, stolz auf seinem großen Pferd, dem der frierende Arme am Boden eigentlich egal sein könnte? Sollen wir auch unseren Mantel teilen?

Jeder von uns kennt eigene Sankt-Martin-Situationen. Die sind auf den ersten Blick nicht so eindrucksvoll: ohne Pferd, ohne Schwert, ohne Erfrieren eines Armen. Manchmal geht es nur darum, für jemand Zeit zu haben, zuzuhören, freundlich zu sein oder etwas zu teilen. Manchmal muss man sich aber auch für jemanden einsetzen, obwohl man sich damit gegen die Mehrheit stellt. Oder man muss die Not eines anderen erkennen, sehen dass jemand Hilfe braucht, obwohl es gerade unbequem ist. Das ist dann schon heldenhaft. Und das ist wirklich stark!

Sankt Martin kommt nicht einmal im Jahr im November, teilt den Mantel und verschwindet dann wieder für ein ganzes  Jahr. Nein. Jeder von uns kann Sankt Martin auftauchen lassen – nämlich dann, wenn er so stark ist, für jemand anderen da zu sein.

Danke für die Klasse 4A (Schauspiel, Singen und Plakate), Frau Kneissl und Frau Schumertl, Frau Menthen und den Grundschulchor und danke an alle, die anderen helfen!

Von Bernd Pfeiffer